In der Sammlung eines Freilichtmuseums geht es sehr häufig um Alltagsgegenstände und deren Funktionen im Wandel der Zeit. Der Begriff „Schatz“ lässt sich in diesem Zusammenhang in zweifacher Hinsicht anwenden. Es gibt Aufbewahrungsmöbel, Behälter oder Truhen, die Wertvolles beherbergten. Für einen Händler konnte das die eisenbeschlagene Reisekiste, für einen Bauern der gezimmerte Getreidekasten und für eine junge Frau das Nähkästchen mit Silber- und Messingknöpfen sein. In das Museum kommen solche Behälter teils ausgeleert manchmal aber auch mit Inhalt.
Einen großen „Schatz“ für die Museumsleute stellen manche Inhalte auch dann dar, wenn sie materiell unbedeutend sind. Bestes Beispiel dafür: Die Rußbutte. Der Inhalt – feines, schwer lösliches, sich überall festsetzendes schwarzes Pulver – heute lästig. Der vollständig aus Holz hergestellte Behälter ist möglicherweise die einzige ungeöffnete Originalverpackung mit Kienruß in einem fränkischen Museum. In dieser Hinsicht stellen oft die Gegenstände, die am längsten irgendwo vergessen oder liegen geblieben sind die größten Schätze einer Sammlung dar.