Das oberfränkische Bauernhofmuseum Kleinlosnitz präsentiert ab dem 21. Juli 40 besondere Stücke aus dem eigenen Bestand im Kontext der Sammlungsentwicklung. Die großen volkskundlichen und kulturgeschichtlichen Sammlungen entstanden im 19. Jahrhundert. Die Sammlungen der Freilichtmuseen sind vergleichsweise jung. Sie bergen dennoch viele außergewöhnliche Stücke der vergangenen Alltagskultur. Und sie nahmen in einer Zeit ihren Anfang, als sich der Alltag der Menschen immer rasanter änderte. Richtig befragt, geben die Museumsstücke manchmal unerwartet spannende Geschichten zum Besten.
Der kleine Holzbehälter, etwa 15 cm lang, besteht aus dünnen Holzspänen. Zu den Enden hin nimmt die Breite ab. Transportiert wurde darin Ruß. Daher der Name Rußbutte. Die Bütt oder Butte war ein Holzbehälter oder ein Holzfass. Der Büttner stellte die Behälter her. In waldreichen Gegenden hat man aus harzreichem Holz Ruß gebrannt. Die Rußbrenner könnten recht wilde Gesellen gewesen sein. Ihr Erzeugnis wurde für die Herstellung von Farben und Druckerschwärze, für die Herstellung von Schmiermitteln und Schuhcreme und als Poliermittel gebraucht. Bei Mechlenreuth steht in einem Waldstück die Rußhütte. Marktleuthen hat den Rußbuttenträgern an der Brücke über die Eger ein Denkmal gesetzt.