Alles zur Geschichte des guten Geschmacks
Wann kam die Kartoffel nach Franken? Wie gelingt ein richtiges Sauerteigbrot? Und warum entstehen aus Hopfen und Malz so viele unterschiedliche Biersorten? Essen und Trinken sind seit jeher mit allen Bereichen unseres sozialen Lebens verbunden. Leider gehen Fertigkeiten und Rezepte in geradezu dramatischer Geschwindigkeit verloren. Das Institut für Ernährungsökologie in Karlsruhe hat recherchiert, dass keine zehn Prozent der unter Zwanzigjährigen die Zubereitung einer traditionellen Rindsroulade mit Blaukraut beherrschen. Und wie eine Hasenbratenpfanne aus Ton geformt oder ein Obstkorb aus Weidenruten geflochten wird, wissen heute nur mehr einzelne. Das Museen-Netzwerk »Kultur und Genuss« spiegelt vielfach gelebte Geschichte, zumal das kulinarische Erbe noch in fast allen Ortschaften Oberfrankens erhalten ist. Man schmeckt, riecht und sieht es in den Wirtshäusern und Handwerksbetrieben und lernt es in den Museen der Region noch besser kennen. Elf, den Themen Kulinarik, Handwerk und Anbaukultur verbundene Institutionen haben sich zu diesem Zweck mit der Regionalinitiative Genussregion Oberfranken zusammengeschlossen.
Im Aischgründer Karpfenmuseum geht es um 1250 Jahre Karpfenzucht in Bayern. Das Oberfränkische Bauernhofmuseum Kleinlosnitz entführt in die alte Lebenswelt der Landwirte im Fichtelgebirge. Die Geschichte und Kunst des Bierbrauens wird im Bayerischen Brauereimuseum Kulmbach an vielen Exponaten und in einer kleinen Brauerei aktuell vorgeführt. Das Bayerische Bäckereimuseum vermittelt alles über das Brot – vom alten Ägypten bis heute. Im Deutschen Gewürzmuseum können die Besucher eine Reise um die Welt und in die Welt der Gewürze unternehmen. Das Deutsche Korbmuseum in Michelau erklärt die Wiege der Feinkorbflechterei. Dass Oberfranken Weltmeister in Sachen Genuss, Qualität und Vielfalt ist und nicht nur die größte Brauereivielfalt und -dichte überhaupt hat, macht die Genussregion Oberfranken bekannt. Das Porzellanikon Selb, Europas größtes Spezialmuseum für Porzellan und das Porzellanikon Hohenberg mit inszenierten Porzellangeschichten vom 18. Jh. bis 1989 liefern die Grundlage für das gute Speisen. Im Rogg-In Weißenstadt kommen die Gäste dem „Roggen – dem Gold der Region“ auf vielfältige Weise nahe. Das Töpfermuseum Thurnau ist das Spezialmuseum zur regionalen Töpfergeschichte. Das Zentrum Welterbe Bamberg und das Gärtner- und Häckermuseum stehen für die Gärtnerstadt und den urbanen Gartenbau als UNESCO Welterbe.
Im Netzwerk arbeiten die Museen daran, ihre Angebote zu Kultur und Genuss mit den touristischen Einrichtungen, den Hotels und der Gastronomie besser zu vernetzen. Die Angebote und Besonderheiten der Region weiter herauszuarbeiten und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, kann die Attraktivität der Region nur stärken.
Soweit fertig