Nach zehnjähriger Vorarbeit des Vereins Oberfränkisches Bauernhofmuseum wurde am 14. Mai 1983 mit der feierlichen Eröffnung des Dietelhofes der Museusmbetrieb aufgenommen. Seit dieser Zeit haben rund eine halbe Million Gäste das Museum besucht, in der Scheune gefeiert oder im Biergarten und der Gaststube gegessen und getrunken. Das hatten sich Richard Dietel oder Frieda Heinold, die letzten Bewohner der beiden Höfe zu Lebzeiten nie träumen lassen. Der Bestand der Sammlung wächst selbst bei zurückhaltender Auswahl stets. Putzmühlen oder Dreschwagen werden im vierzehntägigem Abstand angeboten. Die Entwicklung der Landtechnik der letzten 50 Jahre lässt sich in Originalen längst nicht mehr logistisch bereithalten. Dennoch können immer wieder Unikate aus der vorindustriellen Zeit aufgenommen werden: Möbel, Textilien, Hausrat, Dokumente, Geräte, die in ihrer besonderen Form und Art den Wert und Charakter der Museumssammlung gewährleisten. Nach der langen Betriebszeit muss natürlich an den Gebäuden immer wieder etwas repariert oder erneuert werden. Zurzeit werden die Fensterläden im Dietelhof neu mit Leinölfarbe gestrichen. Man erkennt das neue Grün neben dem alten an der Haustür. Der Anstrich der Haustür liegt tatsächlich 40 Jahre zurück. Das Gute an der Leinölfarbe ist, dass sie nicht abblättert, sondern dass das Pigment im Lauf der Zeit weniger wird, weil das Bindemittel schwindet. Ein würdevoller Alterungsprozess.