Am 15. Februar jährt sich die Entstehung des Vereins Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz zum 50. Mal.
1968 war der Bauernhof Nr. 6 in Kleinlosnitz eines der Exkursionsziele des internationalen Arbeitskreises für Hausforschung. Dessen Jahrestagung fand in Bayreuth statt und war von Karl und Konrad Bedal organisiert worden. Für einen Vortrag hatte Konrad Bedal den Hof noch zu Lebzeiten der letzten Bewohner aufgemessen und fotografiert. Doch nach dem Tod Richard Dietels am 28. November 1968 war Gefahr im Verzug. Die Erben hatten für die Gebäude keine Verwendung mehr und verkauften die baufällige Hofstelle. Der neue Besitzer hätte die Gebäude abgerissen, aber dem stand die Rechtsabteilung im Landratsamt Münchberg entgegen. Das Bayerische Denkmalschutzgesetz war im Entstehen.
Am Faschingsdienstag, dem 15. Februar 1972, bereiteten die Heimatpfleger Karl Dietel und seine Frau Annemarie aus Münchberg, Hans Bucka und Hans Höllerich aus Rehau, der Hofer Stadtarchivar Fred Händel, Konrad und Hannelore Bedal bei Annemarie und Karl Bedal in der Zeppelinstraße 6 in Hof die Gründungsversammlung eines Vereins „Oberfränkisches Bauernhaus“ vor. Die Gründung einer Interessengemeinschaft war nötig, um einen „200 Jahre alten Bauernhof, der dazu kaum verändert wurde, zu kaufen und der Nachwelt als Museumshof zu erhalten“, schrieb der Heimatpfleger Hans Bucka aus Rehau. Der Abriss drohte und der Besitzer hatte nicht vor, die Gebäude an Privatleute abzugeben. Wenn, dann sollte es eine öffentliche und gemeinnützige Organisation sein. Nach der Besprechung am Faschingsdienstag war innerhalb von drei Wochen ein Verein aus der Taufe gehoben.
Bis zum Kauf des Hofes vergingen noch spannende Monate. Aber 1974 war der weitere Verfall gestoppt und die Überlegungen zur Sanierung konnten umgesetzt werden. Die Baugestalt des inzwischen über 230 Jahre alten Bauernhofes konnte bis heute fast ungestört erhalten werden.