Das neue Handbuch zum Bauernhofmuseum verschafft mit einem Lageplan eine schnelle Übersicht über das Gelände, die Gebäude und Ausstellungen des Oberfränkischen Bauernhofmuseums Kleinlosnitz. Alle Museumsgebäude werden mit Planzeichnungen, vielen Fotografien und Geschichten anschaulich präsentiert. Das Buch informiert über die Entstehung des Bauernhofmuseums und die Geschichte des ländlichen Hausbaues in Oberfranken. Zu vielen Bereichen des ländlichen Wohnens und Arbeitens gibt es Sonderthemen, die das Leben der Menschen im alten Dorf lebendig machen. Eine kleine Kostprobe als Beispiel:
Licht in der Stube – Talg und Unschlitt
Bevor das elektrische Licht im Dorf Einzug hielt, wurden Kerzen (Golllichter) oder Petroleumlampen angezunden. Aber alle diese Lichtquellen waren teuer und entsprechend sparsam eingesetzt. Offenes Licht im Stall oder auf dem Weg zur Schlafkammer war höchst gefährlich. Selbst mit den erschwinglichen Beleuchtungsmitteln war große Vorsicht geboten. Das waren die Kienspäne oder die Talglichter. Ungenießbares tierisches Fett wurde auch zur Herstellung von Talglichtern genutzt.
Harzreiches Kiefernholz verarbeitete man zu dünnen Spänen oder „Schleißen“. Das Schleißenlicht durfte allerdings nie ohne Aufsicht brennen, denn herabfallende Glut konnte leicht zum Unglück führen und der entstehende Rauch beim Abbrand der Kienspäne erlaubte keine gemütliche Stimmung in der Stube. Viele handwerkliche Tätigkeiten musste man offensichtlich auch bei schlechtem Licht üben, man musste sie mit anderen Sinnen „begreifen“. Die Schlafenszeiten orientierten sich stark an der Tageslänge. Daher kommt der Hinweis darauf, mit den Hühnern ins Bett zu gehen, also früh zu schlafen und ebenso zeitig wieder aufzustehen.
Das Buch ist auf Naturpapier gedruckt. Ein Buntstift weist darauf hin, dass Bilder zum Ausmalen geeignet sind. Vorbilder zum Ausmalen finden sich im ganzen Gelände.
Das Buch hat 244 Seiten, ist durchgehend farbig illustriert und kostet 9,- €.
Es ist an der Museumskasse erhältlich.
