Als Bauernmöbel bunt wurden – Truhen, Schränke, Kästen aus der Zeit zwischen 1650 und 1750
Bauernmöbel! Dieses Klischee hat sich für die Beschreibung traditioneller Möbelstücke aus dem ländlichen Raum, insbesondere aus „Bauernhäusern“ gebildet. Dabei haben Handwerker und Bürger dieselben Möbel benutzt. Man könnte diese Stücke ebenso gut als Schreinermöbel bezeichnen. Diese Umschreibung wäre zwar sachlich unbedenklich, aber verkaufstechnisch wenig hilfreich. Den Stücken mit dem Bezug „Bauer“ haftet eine besondere Aura von Originalität und Ursprünglichkeit an.
Dabei sind in der frühen Zeit, bevor sich regionale Farbigkeiten und Motivwelten auf Möbeln verbreiteten, Vorbilder aus der klassischen Formenlehre der Renaissance in den Möbelbau und den Möbelschmuck eingeflossen.
Die frühen Möbelstücke aus der Sammlung des Oberfränkischen Bauernhofmuseums – Truhen, Schränke und Betten – geben aufschlussreiche Hinweise auf die Entwicklung der Formensprache nach dem 30jährigen Krieg und auf den Wandel der Anforderungen an Möbel im ländlichen Haushalt vor dem Beginn der modernen Zeit.
Die Ausstellung ist vom 18. März bis 17. Juli 2016 zu sehen