Herrliches Wetter und gut gelaunte Traktoristen im Bauernhofmuseum zogen viele Liebhaber von Chrom und Blech und alten Motoren an. Am Vormittag stieg die Spannung natürlich wieder an, als der Lanz-Bulldog des Museums aus dem Jahr 1943 gestartet werden sollte. Die Vorbereitungen nehmen eine ganze Weile ein. Das Fauchen der Lötlampe sorgt für Achtung. Wenn sie mit der blauen Stichflamme unter den Glühkopf gehängt wird, fordert sie die volle Aufmerksamkeit und Geduld. Da muss man durch. Mancher Zuschauer fragt sich wohl, wie lange es noch dauern mag. Aber einen solchen Motor startet man ja nicht jede Viertelstunde. Einmal am Tag reicht. Den Zylinder mit dem schweren Schwungrad an den Umkehrpunkt bringen und mit aller Kraft herumreißen. Stille. Den Gashebel hochziehen. Ein-, zweimal die Dieselpumpe schnalzen lassen. Das Schwungrad anreißen, gleich nochmal umdrehen und nochmal. Der Motor zündet und läuft. Noch mehr läuft der Schweiß des Anlassers. Die Drehrichtung stimmt auf das erste Mal, das Gas wegnehmen und die Lötlampe schnell und konzentriert abnehmen, löschen, Druck ablassen.
Während der alte Lanz gemütlich klopft, moderiert Gerhard Sachs gekonnt und sachkundig die Ausfahrt der Traktoren, die eine kleine Runde vor dem Waldsteinmassiv in Richtung Zell und Lösten drehen.