„Wenn der Billmesschneider mit dem Feilenhauer …“, unter diesem Motto steht eine Kalligrafieausstellung im Bauernhofmuseum Kleinlosnitz. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die „Volkssage“ populär und gesammelt. Der Waldsteinraum ist reich an solchen Geschichten. Manche Motive sind universell wie der Billmesschneider, manche handeln von konkreten Personen oder sie spielen an bekannten Orten: Der Feilenhauer aus Weißdorf, die Münchberger Bärenfänger oder der Waldstein mit dem Teufelstisch.
Landrat Dr. Oliver Bär und die Schulleiterin am BSZ Selb, Frau Dr. Grit Mende eröffneten die Ausstellung feierlich.
Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsfachschule für Produktdesign aus Selb hatten zur Aufgabe bekommen, unterschiedliche Sagen aus dem Buch „Der Reiter ohne Kopf“ von Dr. Adrian Roßner grafisch und typografisch neu zu interpretieren. Die kleinen Kunstwerke sind nun vom 11.2.25 bis zum 18.5.25 im Bauernhofmuseum zu bestaunen.
Nach der Begrüßung durch Museumsleiter Bertram Popp bedankte sich Landrat Dr. Oliver Bär ausdrücklich bei den Schülerinnen und Schülern für ihre großartige Arbeit und das geleistete Engagement bei diesem mehrere Monate andauernden Projekt. Ein besonderer Dank geht an den Fichtelgebirgsverein, der mit einer großzügigen Geldspende den Kauf neuer Bilderrahmen ermöglichte.
Die Projektleitung hatte Fachoberlehrer Ingo Dittrich. Er zeigte sich stolz ob der gebrachten Leistungen und der Kreativität. Gerade bei der Kalligrafie, also der Kunst des schönen Schreibens, ist es so wichtig, ganz genau hinzusehen, die Fläche zu erkennen, sie zu verstehen, einzuteilen und erst dann die Feder mit ruhiger Hand zu führen. Ein handgeschriebenes Werk gibt es nur einmal und es hat deshalb großen Mehrwert.
Besonders hervorgehoben hat Dittrich, dass sich gerade auch junge Menschen mit Brauchtum und Sagen auseinandersetzen und diese mit ihren Arbeiten neu bewahren und weitererzählen. Beim Lesen der Texte kann den Betrachtern manchmal ein kalter Schauer über den Rücken laufen.