Oberfränkisches Bauernhofmuseum

„Zwischen Tür und Angel“ – Neue Ausstellung in Kleinlosnitz

Zwischen Tür und Angel – Fenster, Türen und Beschläge aus vier Jahrhunderten

Eine Ausstellung mit Stücken aus dem Gerätemuseum des Coburger Landes „Alte Schäferei“ in  Ahorn, der Sammlung Gustav Fischer, Rödental, dem Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf und dem Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz ist vom 2. März bis 23. Juni 2019 bei uns zu sehen.

Imposante Haustüren, hölzerne Schiebefenster und kunstvoll verzierte Türschlösser und Beschläge entführen Sie in die große Zeit des Handwerks. Im Mittelpunkt stehen dabei Türen und Fenster, die am häufigsten benutzten Bauteile unserer Häuser. Diese Dinge sind aber nicht nur interessant als Produkte handwerklicher Arbeit sondern auch wegen ihrer Bedeutung. Besonders die Tür finden wir in unzähligen Redewendungen, sie erscheint auch häufig in der Bibel, in Sagen und Märchen und in unseren ältesten Rechtsüberlieferungen. Fenster und Türen hatten im alten Haus mehr Funktionen und Nutzungsvarianten als man sich das heute denkt.

Ein feudales Portal diente der Repräsentation. Eine portalartige Stubentür mit profilierter Zarge kann in Kleinlosnitz bewundert werden. Solche historischen Portale tragen oft das Baujahr, den Namen des Bauherrn, ein Handwerkszeichen und einen Segenswunsch. Auch heute schenke ein Besucher einer Eingangstür mit Kränzen, Blumen oder einer Fußmatte mit freundlicher Aufschrift Beachtung, sagte Popp.

Türen dienen eigentlich dem Schutz des Hauses. Früher waren sie oftmals innen mit einem Querriegel versehen. Auf dem Land habe die Sicherheit oft aber keine große Rolle gespielt, erzählte Popp. Wenn die Türe überhaupt zugesperrt wurde, sei der Schlüssel in einen Blumentopf gelegt worden. Fenster mit Schiebeflügel hätten gar keine Sicherung gehabt. Und doch war die Tür ein prägender Faktor im Privatleben. „Der kommt mir nicht über die Schwelle“ ist heute noch eine Redewendung. Kein Fremder durfte den Stall betreten, und wenn doch mal einer rein durfte, dann gehörte es dazu, dass man dem Bauern und dem Vieh Glück wünschte.

In alten Rechtsüberlieferungen standen Türen und Fenster unter besonderem Schutz. Jacob Grimm hat in seinen „Rechtsalterstümern“ geschrieben: „eines hauses besitz wurde angetreten indem er, der erwerbende, in die thür eingieng, seinen rechten fuß auf die thürschwelle setzte, oder mit der rechten hand thürpfosten oder thürring oder thürreigel faßte, oder auch bloß die thür auf und zu that.“ Bei Streitigkeiten wurden Schandbriefe an die Tür geheftet, Fenster eingeworfen oder Tür und Schwelle beschmutzt.

Ausstellung vom 2. März bis 23. Juni 2019

 

 

Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz

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