Oberfränkisches Bauernhofmuseum

Lichtung. Wald und Mensch.

Arbeiten von Christiane Meyer, Malerei und Matthias Müller, Fotografie

24.3. – 9.7. 2017

Seit einigen Jahren arbeiten die Berliner Künstler Christiane Meyer und Matthias Müller im Fichtelgebirge. Sie beschäftigen sich mit den Erscheinungsformen, den Zeichen und den Strukturen des Waldes. Mancher Zeitgenosse sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Meyer und Müller dringen nicht nur bei ihren Wanderungen sondern auch mit ihrem Blick und mit ihrer Existenz zwischen die Bäume und hinter das Vordergründige. Ihnen hilft die Zeit, das beinahe meditative Dasein in der Natur – und das Licht. Die Lichtung, das, was zwischen den Bäumen existiert, ist für sie nicht nur Linie, Muster, Struktur und Oberfläche. Sie wird zum Zu- und Gegeneinander, zum Gedeihen und Vergehen einer Lebenswelt von Individuen, die mehr ausdrücken als Wachsen und Umfallen oder Umgesägtwerden.
Die zurückhaltende Landschaft des Fichtelgebirges wurde durch jahrhundertelange Arbeit der Bewohner geprägt: in den Steinbrüchen und Bergwerken, durch die Kultivierung des Waldes und den Schutz der Feldflur, durch den Kampf gegen die Wildheit und Unbeugsamkeit der Natur. Besonders im Wald beugt sich die kraftstrotzende Lebenswelt nicht leicht den zweifellos immer größer gewordenen und werdenden menschlichen Einflüssen. Der Wald ist keine „gemähte Wiese“ und kein „gemachtes Bett“.
In der Waldwelt entdecken Meyer und Müller neue Wesen: Das Walfischauge im fleischfarbenen Granitbruch, das Blumenstillleben im sonnenbeschienen Aufbruch eines Wildschweins, den gefallenen grünen Drachen, die gesellige Versammlung des jungen Aufwuchses unter einem Baumriesen und die verschiedensten menschlichen Individuen in ihrer schnell vorübergehenden Existenz.
Die Ausstellung wird durch Kunstaktionen in der Landschaft begleitet und somit über die Ausstellungshalle im Bauernhofmuseum hinaus weitergeführt und ergänzt.

Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz

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